HIV in Nairobi
Nairobi County ist in Kenia einer der Hotspots bei HIV-Neuansteckungen: Es zählt zu den acht von insgesamt 47 Countys, in denen zusammengenommen über die Hälfte der gesamten Neuansteckungen im Jahr 2020 stattgefunden haben (aus Ministry of Health: Kenya World Aids Day Progress 2013-2021). In unserer Ambulanz in Nairobis Armensiedlung Mathare Valley kümmern wir uns um Infizierte und Erkrankte, klären über Ansteckungswege, Schutzmöglichkeiten und den Krankheitsverlauf auf. Unsere Gesundheitskräfte und Sozialarbeiter machen Hausbesuche, um Patientinnen und Patienten zu besuchen, die nicht in die Ambulanz kommen, und kontrollieren die Medikamenteneinnahme.
Sorge vor Anstieg der HIV-Neuinfektionen
Alarmierend ist der Mangel an Testkits. Früher haben wir 240 Menschen pro Woche getestet, mittlerweile sind wir bei einem Durchschnitt von 45 Schnelltests pro Woche. An manchen Tagen haben wir keine Tests mehr, weil die eigentlich zugesagte Versorgung durch den Staat nicht funktioniert, wie sie sollte. Dies bereitet uns große Sorgen, denn nur wer seinen Status kennt, kann Partner bzw. Partnerinnen und ungeborene Babys schützen und sich selbst helfen. Die Krankheit ist in Kenia noch mit einem großen Stigma verbunden: Infizierte werden ausgegrenzt und gemieden, verlieren ihren Job und werden manchmal auch innerhalb ihrer Familien ausgegrenzt.