Kampf gegen die weibliche Genitalverstümmelung mit „commit and act“ in Sierra Leone
Obwohl die weibliche Beschneidung inzwischen offiziell verurteilt wird, gilt sie in Sierra Leone nicht als Straftat. Insbesondere in den ländlichen Gebieten wird daher diese grausame Praxis als Aufnahmeritual bei jungen Mädchen durchgeführt. Seit 2020 setzen wir uns mit der lokalen Partnerorganisation, der „commit & act e.V.“ aktiv für die Bekämpfung der Genitalverstümmelung ein.
Aufklärung und Bewusstseinsbildung in den Dorfgemeinschaften
Im Norden dies Landes Sierra Leone, im District Bomballi, führt „commit & act“ seit 2014 auf vielfältige Weise ihre Überzeugungsarbeit und Aufklärung über die negativen Auswirkungen der Beschneidung durch. So erfolgen in den Dörfern und Schulen Aufklärungskampagnen und Gespräche mit den Dorfvorstehern. Den Eltern von jungen Mädchen wird finanzielle und psychosoziale Unterstützung angeboten, wenn sie ihre Töchter nicht beschneiden lassen. Dies wird durch eine Gesundheitsmitarbeiterin regelmäßig kontrolliert. Die nicht beschnittenen Mädchen sind dann auch als Vorbilder in der Gemeinde tätig. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Einbezug der traditionellen Beschneiderinnen, der sogenannten Soweis. Durch Umschulungen, finanzielle Unterstützung und Überzeugungsarbeit werden diese Frauen in den Prozess integriert.
Bei dem Projekt wird ein Ansatz auf mehreren Ebenen gemeinsam mit lokalen Mitarbeitenden verfolgt, denn nur so kann das Prinzip „My body, my right“ erfolgreich umgesetzt werden.
Begonnen hat die Unterstützung mit 200 Mädchen, rasch konnte auf 400 Mädchen erweitert werden. Noch immer gibt es eine große Nachfrage von Eltern nach Aufnahme in das Projekt. Ein deutliches Zeichen, wie wichtig und akzeptiert die Kampagnen sind!