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Rückzug aus Chandraghona

Einmal mehr mussten wir die schwere Entscheidung treffen, uns aus einem Projekt zurückzuziehen, obwohl es sich gut entwickelte. Politische Gründe liegen außerhalb unseres Einflussbereichs. Dieses Mal ist Chandraghona betroffen.

Rückzug aus Chandraghona

Mit tiefem Bedauern müssen wir nach nur wenigen Monaten unsere Unterstützung des Christian Hospital Chandraghona beenden. Das Krankenhaus liegt in den Chittagong Hill Tracts, einer entlegenen und von diskriminierten indigenen Gemeinschaften bewohnten Region mit völlig unzureichender medizinischer Versorgung. Die Hill Tracts sind wegen ihrer politischen Instabilität für Ausländer nur mit einer Sondergenehmigung zugänglich. Diese Genehmigung wurde uns vor Projektbeginn zugesichert. Dennoch war es von Anfang an schwieriger als angenommen, das Krankenhaus durchgängig mit German Doctors zu besetzen. Insgesamt waren neun Ärztinnen und Ärzte vor Ort, um die bangladeschischen Kollegen zu unterstützen und in den Fachrichtungen Anästhesie, Chirurgie und Gynäkologie intensiv zu schulen.

Seit Mitte November ist nun nicht mehr die Lokalregierung der Hill Tracts, sondern das Ministerium in Dhaka für die Einreisegenehmigung in die abgelegene Region zuständig. Leider ist es dem Krankenhaus seitdem nicht mehr möglich, die erforderlichen Genehmigungen für unsere deutschen Ärztinnen und Ärzte zu bekommen. Eine gute Nachricht erreichte uns dennoch: Chandraghona wird wohl künftig von einem ausländischen Langzeitarzt unterstützt, der das Krankenhaus weiter auf seinem Weg der Professionalisierung begleitet – das freut uns und macht uns den Abschied leichter.