Unser Kalkutta-Projekt
Überblick
Wenn eine Stadt aus allen Nähten platzt
Vom indischen Wirtschaftsboom ist in den Slums von Kalkutta wenig zu spüren. Auf der Suche nach Arbeit in der Metall- und Textilindustrie hat es viele Menschen aus perspektivlosen ländlichen Gebieten in die Hauptstadt am Fluss und in die Nachbarstadt Howrah verschlagen. Doch der Kampf um gute Jobs ist hart und nur die Wenigsten finden Arbeit, von der es sich angemessen leben lässt. In den dunklen Gassen der Slums drängen oft sieben Personen auf 10 m². Es fehlt teilweise Elektrizität, ausreichender Trinkwasserversorgung und hygienischer Abwasser- und Müllentsorgung.






Kampf gegen Tuberkulose
Seit 1983 engagieren wir uns gemeinsam mit den German Doctors bereits für die Ärmsten in Kalkutta, heute mit einem umfassenden Hilfsprogramm. Täglich fahren zwei Teams mit jeweils drei Ärztinnen und Ärzten an unterschiedliche Standorte in verschiedenen Slums und benachbarte ländliche Gebiete. Bei der Ankunft erwartet sie bereits eine lange Schlange wartender Menschen, die ohne uns kaum Zugang zu medizinischer Behandlung hätten. Unser Schwerpunkt in Kalkutta liegt neben der basismedizinischen Versorgung auf der Bekämpfung der Infektionskrankheit Tuberkulose, die in den Slums weit verbreitet ist.
Unsere Mitarbeitenden vor Ort setzen sich dafür ein, dass an Tuberkulose erkrankte Slumbewohner möglichst früh identifiziert und behandelt werden. Neben den ambulanten Tuberkulose-Zentren betreiben wir auch ein stationäres Tuberkulose-Krankenhaus speziell für Frauen (St. Thomas Home) sowie eines für Kinder (Pushpa-Home).
Wenn eine Stadt aus allen Nähten platzt
Vom indischen Wirtschaftsboom ist in den Slums von Kalkutta wenig zu spüren. Auf der Suche nach Arbeit in der Metall- und Textilindustrie hat es viele Menschen aus perspektivlosen ländlichen Gebieten in die Hauptstadt am Fluss und in die Nachbarstadt Howrah verschlagen. Doch der Kampf um gute Jobs ist hart und nur die Wenigsten finden Arbeit, von der es sich angemessen leben lässt. In den dunklen Gassen der Slums drängen oft sieben Personen auf 10 m². Es fehlt teilweise Elektrizität, ausreichender Trinkwasserversorgung und hygienischer Abwasser- und Müllentsorgung.
Kampf gegen Tuberkulose
Seit 1983 engagieren wir uns gemeinsam mit den German Doctors bereits für die Ärmsten in Kalkutta, heute mit einem umfassenden Hilfsprogramm. Täglich fahren zwei Teams mit jeweils drei Ärztinnen und Ärzten an unterschiedliche Standorte in verschiedenen Slums und benachbarte ländliche Gebiete. Bei der Ankunft erwartet sie bereits eine lange Schlange wartender Menschen, die ohne uns kaum Zugang zu medizinischer Behandlung hätten. Unser Schwerpunkt in Kalkutta liegt neben der basismedizinischen Versorgung auf der Bekämpfung der Infektionskrankheit Tuberkulose, die in den Slums weit verbreitet ist.
Unsere Mitarbeitenden vor Ort setzen sich dafür ein, dass an Tuberkulose erkrankte Slumbewohner möglichst früh identifiziert und behandelt werden. Neben den ambulanten Tuberkulose-Zentren betreiben wir auch ein stationäres Tuberkulose-Krankenhaus speziell für Frauen (St. Thomas Home) sowie eines für Kinder (Pushpa-Home).
Daten & Fakten
Projektbeginn: 1983
Anzahl Ärzte zurzeit: In der Regel sind fünf deutsche und schweizer Ärztinnen/Ärzte im Einsatz. Unser Langzeitarzt Dr. Tobias Vogt ist weiterhin vor Ort.
Einsätze: Von 1983 bis Ende 2019 wurden von den Ärztinnen/Ärzten insgesamt 1.526 unentgeltliche Einsätze durchgeführt.
Patientenkontakte: Jährlich werden in Kalkutta etwa 40.000 Behandlungen vorgenommen.
Partner: Seit Beginn der Arbeit in Kalkutta kooperiert unser Partner German Doctors mit der einheimischen Hilfsorganisation Howrah South Point (HSP), die sich auf die Arbeit mit behinderten Kindern aus den Slums spezialisiert hat. Die freiwilligen Ärzte der German, Swiss und Austrian Doctors bilden die allgemeinmedizinische Abteilung unter dem Dach von HSP.




Struktur: Täglich fahren zwei Teams mit je drei Ärzten nach einem festen Raster die verschiedenen Slumambulanzen an den Standorten Bojerhat, Chengail, Santoshpur und Foreshore Road im Stadtgebiet Kalkuttas und Howrahs und umliegenden ländlichen Gemeinden an. Neben den Ambulanzen mit allgemeinmedizinischem Schwerpunkt unterhalten die German Doctors auch spezielle Tuberkulose-Ambulanzen sowie ein Tuberkulose-Krankenhaus für Frauen (St. Thomas Home) und eines für Kinder (Pushpa Home). Soziale Projekte ergänzen die medizinische Arbeit in Kalkutta.
Einsatzgebiete: Slums der Schwesternstädte Kalkutta und Howrah und angrenzende ländliche Gebiete.
Häufigste gesundheitliche Probleme: Tuberkulose, infektiöse Erkrankungen, Fehl- und Unterernährung, Diabetes, Bluthochdruck, chronisch obstruktive Lungenerkrankung.
Schwerpunkte: Neben der basismedizinischen Versorgung der bedürftigen Bevölkerung durch die Slumambulanzen liegt unser Schwerpunkt auf der Bekämpfung von Tuberkulose.
Projektbeginn: 1983
Anzahl Ärzte zurzeit: In der Regel sind fünf deutsche und schweizer Ärztinnen/Ärzte im Einsatz. Unser Langzeitarzt Dr. Tobias Vogt ist weiterhin vor Ort.
Einsätze: Von 1983 bis Ende 2019 wurden von den Ärztinnen/Ärzten insgesamt 1.526 unentgeltliche Einsätze durchgeführt.
Patientenkontakte: Jährlich werden in Kalkutta etwa 40.000 Behandlungen vorgenommen.
Partner: Seit Beginn der Arbeit in Kalkutta kooperiert unser Partner German Doctors mit der einheimischen Hilfsorganisation Howrah South Point (HSP), die sich auf die Arbeit mit behinderten Kindern aus den Slums spezialisiert hat. Die freiwilligen Ärzte der German, Swiss und Austrian Doctors bilden die allgemeinmedizinische Abteilung unter dem Dach von HSP.
Struktur: Täglich fahren zwei Teams mit je drei Ärzten nach einem festen Raster die verschiedenen Slumambulanzen an den Standorten Bojerhat, Chengail, Santoshpur und Foreshore Road im Stadtgebiet Kalkuttas und Howrahs und umliegenden ländlichen Gemeinden an. Neben den Ambulanzen mit allgemeinmedizinischem Schwerpunkt unterhalten die German Doctors auch spezielle Tuberkulose-Ambulanzen sowie ein Tuberkulose-Krankenhaus für Frauen (St. Thomas Home) und eines für Kinder (Pushpa Home). Soziale Projekte ergänzen die medizinische Arbeit in Kalkutta.
Einsatzgebiete: Slums der Schwesternstädte Kalkutta und Howrah und angrenzende ländliche Gebiete.
Häufigste gesundheitliche Probleme: Tuberkulose, infektiöse Erkrankungen, Fehl- und Unterernährung, Diabetes, Bluthochdruck, chronisch obstruktive Lungenerkrankung.
Schwerpunkte: Neben der basismedizinischen Versorgung der bedürftigen Bevölkerung durch die Slumambulanzen liegt unser Schwerpunkt auf der Bekämpfung von Tuberkulose.
Slumambulanz
Unterwegs mit der Slumambulanz
Insbesondere in den Randbezirken von Kalkutta wird die medizinische Versorgung immer dünner. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, betreiben die Swiss Doctors in Kooperation mit den German Doctors aktuell vier Ambulanzen in den verschiedenen Slums des Stadtgebiets und umliegenden ländlichen Gemeinden, die regelmäßig angefahren werden. Neben den German Doctors, Übersetzern, Krankenschwestern und Sozialarbeitern ist auch eine indische Gynäkologin, die sich speziell den schwangeren Frauen widmet, mit dabei. Darüber hinaus begleitet eine Sozialarbeiterin aus dem „Primary Health Care“-Team die Ambulanz, um bei Bedarf Beratungsgespräche mit jungen Frauen und Müttern zu führen.




Aufklärung und Vorsorge
In unseren Sprechstunden diagnostizieren wir immer häufiger Diabetes – eine Krankheit, die man nicht unbedingt in indischen Slums erwarten würde. Führt man sich jedoch vor Augen, dass kleine Instantnudel-Portionen preisgünstiger zu haben sind als alle anderen Lebensmittel und sich manche Familien fast ausschließlich davon ernähren, wird die Problematik deutlich. Aufklärung ist daher eine wichtige Komponente unserer Arbeit – sowohl zu Gesundheit als auch bezüglich der Eingliederung in staatliche Programme.
An dem Standort Santoshpur haben wir beispielsweise eine Kooperation mit dem staatl. Impfprogramm etabliert: Einmal pro Monat kommen staatliche Impfschwestern in unsere Ambulanz und impfen die Kinder, die unsere Teams für den Tag einbestellen gegen Polio, BCG, DTP, Masern-Mumps-Röteln und Hepatitis B, um diesen Erkrankungen vorzubeugen. In Zukunft wird unser Fokus vermehrt darauf liegen, die Kinder in staatliche Impfprogramme einzugliedern.
Unterwegs mit der Slumambulanz
Insbesondere in den Randbezirken von Kalkutta wird die medizinische Versorgung immer dünner. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, betreiben die Swiss Doctors in Kooperation mit den German Doctors aktuell vier Ambulanzen in den verschiedenen Slums des Stadtgebiets und umliegenden ländlichen Gemeinden, die regelmäßig angefahren werden. Neben den Ärzten, Übersetzern, Krankenschwestern und Sozialarbeitern ist auch eine indische Gynäkologin, die sich speziell den schwangeren Frauen widmet, mit dabei. Darüber hinaus begleitet eine Sozialarbeiterin aus dem „Primary Health Care“-Team die Ambulanz, um bei Bedarf Beratungsgespräche mit jungen Frauen und Müttern zu führen.
Aufklärung und Vorsorge
In unseren Sprechstunden diagnostizieren wir immer häufiger Diabetes – eine Krankheit, die man nicht unbedingt in indischen Slums erwarten würde. Führt man sich jedoch vor Augen, dass kleine Instantnudel-Portionen preisgünstiger zu haben sind als alle anderen Lebensmittel und sich manche Familien fast ausschließlich davon ernähren, wird die Problematik deutlich. Aufklärung ist daher eine wichtige Komponente unserer Arbeit – sowohl zu Gesundheit als auch bezüglich der Eingliederung in staatliche Programme.
An dem Standort Santoshpur haben wir beispielsweise eine Kooperation mit dem staatl. Impfprogramm etabliert: Einmal pro Monat kommen staatliche Impfschwestern in unsere Ambulanz und impfen die Kinder, die unsere Teams für den Tag einbestellen gegen Polio, BCG, DTP, Masern-Mumps-Röteln und Hepatitis B, um diesen Erkrankungen vorzubeugen. In Zukunft wird unser Fokus vermehrt darauf liegen, die Kinder in staatliche Impfprogramme einzugliedern.
Tuberkulose-Arbeit
Kampf gegen Tuberkulose
„Wenn ich ein Ding auf der Welt ändern könnte, dann würde ich dieses Tuberkulose-Bakterium abschaffen“, so Langzeitarzt Dr. Tobias Vogt. Er weiß, wovon er spricht, denn seit 20 Jahren engagiert er sich in Kalkutta mit viel Herzblut für die vielen Tuberkulose-Patientinnen und -Patienten. Zwar ist Tuberkulose heilbar – aber nur, wenn die Medikamente richtig und lange genug eingenommen werden, je nach Erkrankung mindestens sechs Monate. Da sich bei den beengten Wohnverhältnissen eine Ansteckung kaum vermeiden lässt, setzen wir uns dafür ein, dass durch „Screenings“ in den Slums an Tuberkulose erkrankte Patienten möglichst früh identifiziert und entsprechend behandelt werden.
Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir zudem ein vielfältiges Programm aufgesetzt, das von Postern und Straßenständen über Aufklärungskampagnen mit Vorträgen in Schulen, Jugend- und Frauengruppen bis hin zu Fernsehspots und Handy-Push-Nachrichten reicht.
St. Thomas Home: Tuberkulose-Krankenhaus für Frauen
Der stationäre Bereich des St. Thomas Home richtet sich ganz speziell an Frauen, die an einer schweren Form der Tuberkulose erkrankt sind. Auf den drei Stationen mit rund 45 Betten werden sie bis zu ihrer Ausheilung behandelt und versorgt – meist zwischen sechs und 18 Monaten. Die Patientinnen leiden unter einer schweren Verlaufsform der Tuberkulose-Erkrankung, beispielsweise der Wirbelsäulen-Tuberkulose, die operativ behandelt werden muss. Leider ist es keine Seltenheit, dass Frauen nach einem langen Klinikaufenthalt von ihren Familien verstoßen werden. Daher ist für unsere Arbeit immer auch die soziale Komponente entscheidend: Langzeitpatientinnen lernen zum Beispiel nähen, um nach der Entlassung auf eigenen Beinen stehen zu können.
Das St. Thomas Home verfügt zudem über ein großes ambulantes Diagnostik- und Behandlungszentrum mit verschiedenen sogenannten DOTS-Zentren – staatlich anerkannten Tuberkulose-Stadtteilambulanzen, in denen Patientinnen und Patienten untersucht werden und ihre täglichen Medikamente bekommen. Dr. Tobias Vogt, der seit 2002 in Kalkutta praktiziert, hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das St. Thomas Home zu einem anerkannten Tuberkulose-Zentrum werden konnte.






Pushpa Home: Tuberkulose-Krankenhaus für Kinder
Im Pushpa Home, unserer TB-Station für Kinder in Howrah, behandeln wir jährlich etwa 40 Patienten. Dort bekommen sie regelmäßig ihre Medikamente, Vitamine und notwendige Mineralstoffe. Geschulte Mitarbeitende halten engen Kontakt zu den Eltern, um sie in medizinischen und sozialen Fragen zu beraten. Da die Behandlung sehr langwierig ist, werden die Kinder im eigenen Schulraum unterrichtet. Die Kinder erhalten zudem Möglichkeiten zur Psychotherapie, Physiotherapie und Sport. Unser Personal trägt auch Sorge, dass die Kinder nach ihrer Entlassung mit ihrer Familie wiedervereinigt werden, gut in die Schule integriert werden und staatliche Unterstützung erhalten.
Quacks: Vom Feind zum Freund
Ein großes Problem stellen die vielen selbsternannten Doktoren, Quacksalber – oder kurz „Quacks“ – dar, die sich in den menschenüberfüllten Armenvierteln der Stadt tummeln. Natürlich suchen auch diese Menschen nur nach einem Weg, Geld zu verdienen. Aber dabei schaden sie aufgrund mangelnder medizinischer Kenntnisse oftmals der Bevölkerung in den Slums. Denn durch wahlloses und vereinzeltes Verschreiben von Tuberkulose-Medikamenten, die nur Wirkung zeigen, wenn sie über einen längeren Zeitraum konsequent eingenommen werden, werden die gefürchteten Tuberkulose-Resistenzen herangezüchtet. Durch mühsame Überzeugungsarbeit gelang es Dr. Vogt, dem Langzeitarzt vor Ort, gemeinsam mit indischen Kolleginnen viele dieser „Quacks“ in die staatlichen Tuberkulose-Programme und in die Arbeit der Swiss Doctors vor Ort zu integrieren.
Kampf gegen Tuberkulose
„Wenn ich ein Ding auf der Welt ändern könnte, dann würde ich dieses Tuberkulose-Bakterium abschaffen“, so Langzeitarzt Dr. Tobias Vogt. Er weiß, wovon er spricht, denn seit 20 Jahren engagiert er sich in Kalkutta mit viel Herzblut für die vielen Tuberkulose-Patientinnen und -Patienten. Zwar ist Tuberkulose heilbar – aber nur, wenn die Medikamente richtig und lange genug eingenommen werden, je nach Erkrankung mindestens sechs Monate. Da sich bei den beengten Wohnverhältnissen eine Ansteckung kaum vermeiden lässt, setzen wir uns dafür ein, dass durch „Screenings“ in den Slums an Tuberkulose erkrankte Patienten möglichst früh identifiziert und entsprechend behandelt werden.
Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir zudem ein vielfältiges Programm aufgesetzt, das von Postern und Straßenständen über Aufklärungskampagnen mit Vorträgen in Schulen, Jugend- und Frauengruppen bis hin zu Fernsehspots und Handy-Push-Nachrichten reicht.
St. Thomas Home: Tuberkulose-Krankenhaus für Frauen
Der stationäre Bereich des St. Thomas Home richtet sich ganz speziell an Frauen, die an einer schweren Form der Tuberkulose erkrankt sind. Auf den drei Stationen mit rund 45 Betten werden sie bis zu ihrer Ausheilung behandelt und versorgt – meist zwischen sechs und 18 Monaten. Die Patientinnen leiden unter einer schweren Verlaufsform der Tuberkulose-Erkrankung, beispielsweise der Wirbelsäulen-Tuberkulose, die operativ behandelt werden muss. Leider ist es keine Seltenheit, dass Frauen nach einem langen Klinikaufenthalt von ihren Familien verstoßen werden. Daher ist für unsere Arbeit immer auch die soziale Komponente entscheidend: Langzeitpatientinnen lernen zum Beispiel nähen, um nach der Entlassung auf eigenen Beinen stehen zu können.
Das St. Thomas Home verfügt zudem über ein großes ambulantes Diagnostik- und Behandlungszentrum mit verschiedenen sogenannten DOTS-Zentren – staatlich anerkannten Tuberkulose-Stadtteilambulanzen, in denen Patientinnen und Patienten untersucht werden und ihre täglichen Medikamente bekommen. Dr. Tobias Vogt, der seit 2002 in Kalkutta praktiziert, hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das St. Thomas Home zu einem anerkannten Tuberkulose-Zentrum werden konnte.
Pushpa Home: Tuberkulose-Krankenhaus für Kinder
Im Pushpa Home, unserer TB-Station für Kinder in Howrah, behandeln wir jährlich etwa 40 Patienten. Dort bekommen sie regelmäßig ihre Medikamente, Vitamine und notwendige Mineralstoffe. Geschulte Mitarbeitende halten engen Kontakt zu den Eltern, um sie in medizinischen und sozialen Fragen zu beraten. Da die Behandlung sehr langwierig ist, werden die Kinder im eigenen Schulraum unterrichtet. Die Kinder erhalten zudem Möglichkeiten zur Psychotherapie, Physiotherapie und Sport. Unser Personal trägt auch Sorge, dass die Kinder nach ihrer Entlassung mit ihrer Familie wiedervereinigt werden, gut in die Schule integriert werden und staatliche Unterstützung erhalten.
Quacks: Vom Feind zum Freund
Ein großes Problem stellen die vielen selbsternannten Doktoren, Quacksalber – oder kurz „Quacks“ – dar, die sich in den menschenüberfüllten Armenvierteln der Stadt tummeln. Natürlich suchen auch diese Menschen nur nach einem Weg, Geld zu verdienen. Aber dabei schaden sie aufgrund mangelnder medizinischer Kenntnisse oftmals der Bevölkerung in den Slums. Denn durch wahlloses und vereinzeltes Verschreiben von Tuberkulose-Medikamenten, die nur Wirkung zeigen, wenn sie über einen längeren Zeitraum konsequent eingenommen werden, werden die gefürchteten Tuberkulose-Resistenzen herangezüchtet. Durch mühsame Überzeugungsarbeit gelang es Dr. Vogt, der Langzeitarzt vor Ort, gemeinsam mit indischen Kolleginnen viele dieser „Quacks“ in die staatlichen Tuberkulose-Programme und in die Arbeit der Swiss Doctors vor Ort zu integrieren.
Sozialhilfe
Perspektiven schaffen
Inzwischen gibt es auch staatliche Gesundheitsprogramme, die den Ärmsten zugutekommen, wenn sie denn davon wissen und den bürokratischen Aufwand meistern. Doch genau das ist für viele Menschen schwierig, da sie weder lesen noch schreiben können. Im Jahr 2017 haben wir daher in Kalkutta eine eng an die Arbeit in den Slumambulanzen angeschlossene „Primary Health Care“-Komponente eingeführt, die einen besonderen Fokus auf Frauen legt.
Neben Hilfe in Fragen der Familienplanung werden die Frauen, die in Armut leben, dabei unterstützt, staatliche Dienste, die ihnen zustehen, einzufordern. Denn gerade die Bevölkerungsgruppe, die von den Programmen im Gesundheitsbereich profitieren würde, bleibt leider unwissend oder scheitert an den bürokratischen Hürden. So kamen wir auf die Idee des sogenannten „Primary Health Care“-Projektes. Sozialarbeiterinnen fahren gemeinsam mit unseren Ärztinnen und Ärzten zu den Ambulanzen, um dort die Patientinnen zu beraten, aufzuklären und Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen an Regierungsstellen zu geben.



Ausbildung von Gesundheitskräften
Im Rahmen des „Primary Health Care“-Projekts (PHC) werden auch Gesundheitskräfte („Community Health Workers“) ausgebildet, die selbst aus den Slumgebieten oder ländlichen Armutsregionen kommen, unsere Patientinnen wohnortnah beraten können und als Multiplikatorinnen dienen. Unterernährte Kinder, schwangere Frauen und alle Menschen mit Behandlungs- oder Beratungsbedarf können von ihnen identifiziert und an unsere Slumambulanz weitergeleitet werden. Die Mitarbeitenden ermutigen die Frauen auch, sich zu Frauengruppen in ihren Slumgebieten oder Dörfern zusammenzuschließen und sich als Solidargemeinschaft gegenseitig zu unterstützen.
In den Gruppen leisten die Sozialarbeiterinnen Aufklärungsarbeit zu den Themen Familienplanung, sichere Entbindung, Prävention von Krankheiten, Einbindung in staatliche Programme und Beschaffung von essenziellen Dokumenten wie zum Beispiel Geburtsurkunden. Eine indische Gynäkologin betreut und berät schwangere Patientinnen und unterernährte Kinder.
Perspektiven schaffen
Inzwischen gibt es auch staatliche Gesundheitsprogramme, die den Ärmsten zugutekommen, wenn sie denn davon wissen und den bürokratischen Aufwand meistern. Doch genau das ist für viele Menschen schwierig, da sie weder lesen noch schreiben können. Im Jahr 2017 haben wir daher in Kalkutta eine eng an die Arbeit in den Slumambulanzen angeschlossene „Primary Health Care“-Komponente eingeführt, die einen besonderen Fokus auf Frauen legt.
Neben Hilfe in Fragen der Familienplanung werden die Frauen, die in Armut leben, dabei unterstützt, staatliche Dienste, die ihnen zustehen, einzufordern. Denn gerade die Bevölkerungsgruppe, die von den Programmen im Gesundheitsbereich profitieren würde, bleibt leider unwissend oder scheitert an den bürokratischen Hürden. So kamen wir auf die Idee des sogenannten „Primary Health Care“-Projektes. Sozialarbeiterinnen fahren gemeinsam mit unseren Ärztinnen und Ärzten zu den Ambulanzen, um dort die Patientinnen zu beraten, aufzuklären und Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen an Regierungsstellen zu geben.
Ausbildung von Gesundheitskräften
Im Rahmen des „Primary Health Care“-Projekts (PHC) werden auch Gesundheitskräfte („Community Health Workers“) ausgebildet, die selbst aus den Slumgebieten oder ländlichen Armutsregionen kommen, unsere Patientinnen wohnortnah beraten können und als Multiplikatorinnen dienen. Unterernährte Kinder, schwangere Frauen und alle Menschen mit Behandlungs- oder Beratungsbedarf können von ihnen identifiziert und an unsere Slumambulanz weitergeleitet werden. Die Mitarbeitenden ermutigen die Frauen auch, sich zu Frauengruppen in ihren Slumgebieten oder Dörfern zusammenzuschließen und sich als Solidargemeinschaft gegenseitig zu unterstützen.
In den Gruppen leisten die Sozialarbeiterinnen Aufklärungsarbeit zu den Themen Familienplanung, sichere Entbindung, Prävention von Krankheiten, Einbindung in staatliche Programme und Beschaffung von essenziellen Dokumenten wie zum Beispiel Geburtsurkunden. Eine indische Gynäkologin betreut und berät schwangere Patientinnen und unterernährte Kinder.
Lebensbedingungen
100.000 Menschen auf engstem Raum
Howrah, die Schwesterstadt von Kalkutta auf der anderen Seite des Flusses, verfügt über eine ausgedehnte Industrie, speziell im Bereich der Stahlverarbeitung. In der Nähe dieser industriellen Anlagen haben sich große innerstädtische Slums gebildet, die nach Schätzungen inzwischen von mehreren Hunderttausend Menschen bewohnt werden. Die Bevölkerung ist vorwiegend muslimisch und stammt aus Westbengalens Nachbarbundesstaat Bihar. Viele der innerstädtischen Slums sind illegal gebaut und werden von den staatlichen Stellen weder erfasst noch in städtische Planungen, zum Beispiel für die Gesundheitsdienste, einbezogen.







Kinderarbeit, Gewalt und Kampf ums Überleben
Die größten Probleme dieser Slums sind die hohe Bevölkerungsdichte, mit bis zu sieben Personen pro 10 m² Wohnraum, und die dort vorherrschenden schlechten hygienischen Verhältnisse. So fehlt es regelmäßig an Elektrizität, ausreichender Trinkwasserversorgung, hygienischer Abwasser- und Müllentsorgung, ausreichender Ventilation der Behausungen und an der Bekämpfung der allgegenwärtigen Schädlinge. Von Pandemien wie der Corona-Krise sind die Menschen in den Slums daher besonders bedroht. Der Kampf um das ökonomische Überleben ist zudem hart und führt zu ausbeuterischen Beschäftigungsverhältnissen, niedrigen Löhnen, umfangreicher Kinderarbeit, mafiösen Strukturen, Gewalt und Alkoholismus. Extremistische politische und religiöse Gruppierungen finden in diesen Slums großen Zulauf.
100.000 Menschen auf engstem Raum
Howrah, die Schwesterstadt von Kalkutta auf der anderen Seite des Flusses, verfügt über eine ausgedehnte Industrie, speziell im Bereich der Stahlverarbeitung. In der Nähe dieser industriellen Anlagen haben sich große innerstädtische Slums gebildet, die nach Schätzungen inzwischen von mehreren Hunderttausend Menschen bewohnt werden. Die Bevölkerung ist vorwiegend muslimisch und stammt aus Westbengalens Nachbarbundesstaat Bihar. Viele der innerstädtischen Slums sind illegal gebaut und werden von den staatlichen Stellen weder erfasst noch in städtische Planungen, zum Beispiel für die Gesundheitsdienste, einbezogen.
Kinderarbeit, Gewalt und Kampf ums Überleben
Die größten Probleme dieser Slums sind die hohe Bevölkerungsdichte, mit bis zu sieben Personen pro 10 m² Wohnraum, und die dort vorherrschenden schlechten hygienischen Verhältnisse. So fehlt es regelmäßig an Elektrizität, ausreichender Trinkwasserversorgung, hygienischer Abwasser- und Müllentsorgung, ausreichender Ventilation der Behausungen und an der Bekämpfung der allgegenwärtigen Schädlinge. Von Pandemien wie der Corona-Krise sind die Menschen in den Slums daher besonders bedroht. Der Kampf um das ökonomische Überleben ist zudem hart und führt zu ausbeuterischen Beschäftigungsverhältnissen, niedrigen Löhnen, umfangreicher Kinderarbeit, mafiösen Strukturen, Gewalt und Alkoholismus. Extremistische politische und religiöse Gruppierungen finden in diesen Slums großen Zulauf.
Helfen auch Sie!
Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Anlassspende oder spenden Sie regelmäßig. Mit einem monatlichen Beitrag ermöglichen Sie es uns, langfristig zu helfen und nachhaltige Strukturen zu schaffen.
Mit einer Anlassspende Gutes tun!
Bitten Sie Ihre Gäste anstatt eines Geschenks um eine Spende für Swiss Doctors – Sie feiern und können gemeinsam etwas Gutes bewirken.
Dauerspender werden
Setzen Sie ein Zeichen der Solidarität und tätigen Sie eine regelmäßige Spende, damit die Hilfe der Swiss Doctors in Dhaka bleibt!

„Die Corona-Pandemie stellt uns vor große Herausforderungen. Zum Glück kann die Arbeit in unserem Tuberkulose-Krankenhaus und in den Ambulanzen unter starken Schutzauflagen aufrechterhalten werden. Das ist eine große Hilfe für die vielen Kranken, die ohne uns wohl keine Überlebenschance hätten.“
Dr. Tobias Vogt
Langzeitarzt in Kalkutta
Urlaub im Slum
Unsere Ärzte kämpfen in den Slums von Kalkutta gegen Krankheit, Unterernährung und Tod. Sehen Sie im Video, wie unsere Hilfe funktioniert.

Lebensnotwendige Medikamente
Bei fast jeder Behandlung werden Medikamente eingesetzt. Mit einer Spende von 8 Franken helfen Sie uns, unsere German Doctors mit den am dringendsten benötigten Medikamenten wie z.B. Antibiotika, fiebersenkenden Mitteln oder ORS-Mischungen auszustatten.