




Leben in der Abgeschiedenheit
Mehrere Stunden Fußmarsch mit einem Baby auf dem Rücken und einem Kind an der Hand bis zur einzigen Straße in der Region, wo sie hoffen einen Bus zu erwischen: Für viele Patientinnen und Patienten des Buda-Krankenhauses ist dies keine Seltenheit. Im Gegenteil: In der medizinisch völlig unterversorgten Region sind die Menschen überaus dankbar, überhaupt eine hochwertige medizinische Versorgung vor Ort zu haben. Denn jenseits der Autobahn, die den Norden (Provinzen Misamis Oriental/Bukidnon) und Süden der Insel (Provinz Davao del Sur) verbindet, liegen nur noch weit verstreut kleine Siedlungen inmitten einer hügeligen, teils zerklüfteten Berglandschaft. Die Region ist als „geografisch isoliert und benachteiligt“ (GIGA) eingestuft und zählt zu den ärmsten auf den Philippinen.
Sieben Kilometer Fußmarsch zur nächsten Grundschule
Indigene Stämme der Lumads und Dumagats leben dort unter sehr bescheidenen Bedingungen in Holzhütten, oftmals ohne Zugang zu Strom und fließendem Wasser. Sie werden marginalisiert und ihre Rechte auf Rohstoffe, Bildung, Entwicklung und Gesundheit häufig verletzt. Die Folgen: Staatliche Programme erreichen sie kaum und nur wenige von ihnen haben die Chance, der Armut zu entkommen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sogar die jüngsten Schüler oftmals mehrere Kilometer zur nächsten Grundschule laufen müssen. Und eine weiterführende Schule? Für die vielen Familien, die mit Subsistenzwirtschaft gerade so über die Runden kommen, ist dies unerschwinglich.
Die große Abgeschiedenheit der Menschen und die mangelnde medizinische Versorgung war der Grund, das Krankenhaus im Jahr 2006 mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zu errichten.
Unterernährung bekämpfen
Unterernährte Kinder sind besonders anfällig für Infektionen und Entwicklungsstörungen. Daher versorgen wir mangelernährte Kinder mit sogenannten Nutripacks. Diese vitamin- und mineralstoffhaltige Zusatznahrung auf Reis- und Mungobohnen-Basis stärkt die Abwehrkräfte der Kinder und hilft ihnen, wieder Gewicht zuzunehmen.

Hilfe für unterernährte Kinder
Dank der verbesserten medizinischen Versorgung und Gesundheitsaufklärung ist auch die weitverbreitete Unterernährung in der Region insgesamt zurückgegangen. Nur noch vereinzelt kommen Frauen mit unterernährten Kindern im Fußmarsch nach Buda in die Klinik, oftmals nach Fieber- oder Durchfallerkrankungen. Hier bekommen sie erst Milch und anschließend hochchalorische Erdnusspaste. Wenn sie wieder stabil sind, können sie entlassen werden. Regelmäßig werden in Buda auch Verletzungen nach Verkehrsunfällen behandelt, ebenso Pneumonien, Harnwegsinfektionen, Typhus, Magen-Darm-Erkrankungen und Dengue-Fieber. Auch chronisch Kranke – darunter viele ältere Menschen – nehmen regelmäßig Untersuchungen in Anspruch und holen die Tabletten für ihre Behandlungen ab.

Ein starker lokaler Partner
Über Jahre haben ehrenamtliche deutsche und schweizer Ärztinnen und Ärzte im Buda-Krankenhaus die Patientinnen und Patienten versorgten und das lokale Personal geschult. Bedingt durch die Sicherheitslage auf der Insel ist dies seit 2017 leider nicht mehr möglich. Die Gefahr ist für Ausländer einfach zu groß, Opfer einer Gewalttat oder Entführung zu werden. Im Mai 2017 verhängte Präsident Duterte das Kriegsrecht für Mindanao, nachdem IS-nahe Gruppen die Stadt Malawi eingenommen hatten. Etwa 500.000 Menschen flohen vor den Kämpfen. Im Januar 2020 wurde das Kriegsrecht aufgehoben.
Die gute Nachricht: Unser starker philippinischer Partner – das Committee of German Doctors for Developing Countries Inc. – betreibt das Krankenhaus mit lokalen Kräften weiter. Hier bewährt sich das jahrelange Training insbesondere in der Geburtshilfe. Ganz im Sinne unseres Mottos: „Hilfe die bleibt“!
Unsere Hilfe im Überblick
- Basismedizinische Versorgung für die marginalisierten Menschen
- Schwangerschaftsvorsorge und sichere Entbindung für Frauen
- Prävention und Gesundheitsaufklärung
Partner
Committee of German Doctors for Developing Countries Inc.

„Im Laufe der Jahre hat das Krankenhaus eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Gesundheitssituation in der Region gespielt. Wir sehen seltener Unterernährung bei Kindern und haben in den letzten vier Jahren auch nur zwei Fälle von Müttersterblichkeit in unserem Krankenhaus registriert. Prävention und Patientenaufklärung spielen neben der richtigen Diagnose, Behandlung und sofortigen Überweisung ebenfalls eine wichtige Rolle.“
Luba
Dr. Jaymart Costillas, Medical Director vom Buda-Krankenhaus

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Die Swiss Doctors leisten ehrenamtlich Arzteinsätze in Entwicklungsländern und helfen dort, wo das Elend zum Alltag gehört. In städtischen Slums und ländlichen Armutsregionen auf den Philippinen, in Indien, Bangladesch, Kenia sowie in der Flüchtlingshilfe bieten unsere Ärztinnen und Ärzte Sprechstunden für Menschen am Rande der Gesellschaft an. Die eingesetzten Mediziner arbeiten in ihrem Jahresurlaub oder im Ruhestand für einen Zeitraum von 6 Wochen und verzichten dabei auf jegliche Vergütung.