Ärzte helfen weltweit
Ärzte helfen weltweit
German Doctors engagieren sich in der Entwicklungszusammenarbeit
German Doctors engagieren sich in der Entwicklungszusammenarbeit

Entwicklungs­zusammen­arbeit: ge­mein­sam etwas ver­ändern

In der Ent­wicklungs­zusammen­arbeit geht es darum, Menschen zur Selbst­hilfe zu be­fähigen – und so die grund­legende Ent­wick­lungs­hilfe lang­fristig über­flüssig zu machen. Ein partner­schaft­liches Mit­einander von Industrie- und Ent­wicklungs­ländern soll die Situation vor Ort nach­haltig ver­bessern. Warum wir heute meist von Ent­wicklungs­zusammen­arbeit und nicht von Ent­wick­lungs­hilfe sprechen, wie Ent­wick­lungs­zusammen­arbeit funktioniert und welchen Beitrag die Swiss Doctors leisten, er­fahren Sie hier.

Ent­wicklungs­hilfe und Ent­wicklungs­zu­sammen­arbeit

Ent­wicklungs­hilfe und Ent­wicklungs­zusammen­arbeit be­schreiben ver­schiedene Formen der Unter­stützung von Ent­wicklungs­ländern. Während Ent­wicklungs­hilfe früher der gängige Begriff war, spricht man heute über­wiegend von Ent­wicklungs­zusammen­arbeit.

Was ist Ent­wicklungs­hilfe und warum spricht man heute eher von Ent­wicklungs­zusammen­arbeit als von Ent­wick­lungs­hilfe?

Bis in die 1980er-Jahre wurden ent­wick­lungs­politische Maß­nahmen als Ent­wick­lungs­hilfe bezeichnet. Heute ist man sich einig, dass dieser Begriff der eigent­lichen Arbeit nicht gerecht wird: In der Ent­wick­lungs­arbeit geht es um eine Zu­sammen­arbeit auf Augen­höhe, die die Menschen zu einem selbst­be­stimm­ten Leben be­fähi­gen soll. Der Begriff Ent­wick­lungs­hilfe impli­ziert jedoch eine Über­legen­heit von Industrie­ländern und nimmt so eine Unter­schei­dung zwischen Industrie- und Ent­wick­lungs­ländern vor. Mit dem neuen Be­griff Ent­wick­lungs­zu­sammen­arbeit will man das ver­meiden. Denn er drückt ein partner­schaft­liches Miteinander aus – eben das, was sich hinter der Arbeit auch wirklich ver­birgt.

Was ist Ent­wick­lungs­zu­sammen­arbeit?

Ent­wick­lungs­zusammen­arbeit meint das gemeinsame Be­streben von Industrie- und Ent­wick­lungs­ländern, die allgemeinen Lebens­be­din­gun­gen der Menschen lang­fristig und nach­haltig zu ver­bessern. Das Grund­prinzip lautet dabei: Hilfe zur Selbst­hilfe. Menschen, die in Ländern leben, die von Hunger, Armut und Krank­heit ge­prägt sind, sollen in der ge­mein­samen Arbeit lernen, sich nach­haltig zu helfen. Die Länder werden dabei als gleich­be­rechtigte Partner statt als Hilfe­empfänger an­ge­sehen.

Ent­wick­lungs­zu­sammen­arbeit um­fasst sowohl die tech­ni­sche, finan­zielle als auch perso­nelle Zusammen­arbeit. Ent­wick­lungs­arbeit ist eine gesamt­gesell­schaft­liche Aufgabe, die von privaten und öffent­lichen Ein­richtungen erfüllt wird.

Nach­hal­tige Ent­wicklungs­zusammen­arbeit der Swiss Doctors unter­stützen

Unsere Ärzte sind im Einsatz, um Menschen nach­haltig und lang­fristig zu helfen. Mit unserer Ent­wicklungsz­usammen­arbeit konnten wir bereits in einigen Ländern die medi­zinische Ver­sorgung ver­bessern und die Menschen be­fähi­gen, sich selbst zu helfen. Damit wir die Situation vor Ort nach­haltig ver­bessern können, sind wir jedoch auf Spenden an­ge­wiesen. Jeder Euro hilft uns, lang­fristig etwas zu ver­ändern.

Das Ziel von Ent­wick­lungs­zu­sammen­arbeit ist ein selbst­be­stimm­tes Leben

Die Ent­wick­lungs­zu­sammen­ar­beit hat das Ziel, allen Menschen ein freies, selbst­be­stimm­tes Leben in Würde und Ge­rech­ti­gkeit zu er­mög­lichen – und lang­fristig die Hilfe von außen über­flüssig zu machen.

Das Prinzip „Hilfe zur Selbst­hilfe“ ist dabei der Weg zu einem selbst­be­stimm­ten Leben: Menschen sollen in der Lage sein, ihr Leben aktiv und nach­haltig besser zu ge­stalten. Dazu werden sie in Ent­schei­dungen und Maß­nahmen ein­be­zogen und tragen gleicher­maßen die Ver­ant­wortung für die je­weiligen Pro­jekte.

Zu­sammen­ar­beit ist der Schlüssel zur nach­halti­gen Ver­besse­rung

Bei der Ent­wick­lungs­zu­sammen­arbeit geht es um eine inten­sive Partner­schaft zwi­schen dem je­weiligen Land, das Hilfe zur Selbst­hilfe be­nötigt, und dem Land oder der Organisa­tion, die dabei hilft. Zu­sammen­arbeit be­deutet:

  • Gemeinsame Fest­legung von Zielen
  • Gemeinsame Planung und Durch­führung von Maß­nah­men
  • Geteilte Ver­ant­wor­tung für Er­folge und Miss­er­folge

Ent­wick­lungs­zu­sammen­ar­beit hat weit­reichen­de Aus­wir­kun­gen

Einzelne Projekte der Ent­wick­lungs­zu­sammen­ar­beit wirken auf unter­schied­lichen Ebenen: Ver­sor­gen die Swiss Doctors Menschen vor Ort, lindern sie Not und leisten eine kurz­fris­tige Hilfe. Beraten und schulen sie die lokalen Mit­arbeiten­den und Partner vor Ort, hilft das lang­fristig. Jedes einzelne Projekt ist dabei unter­schied­lich wirksam, trägt jedoch langfristig dazu bei, dass mehr Menschen ein selbst­be­stimm­tes Leben führen können.

Ent­wick­lungs­zu­sammen­arbeit hilft, die Globali­sier­ung für alle ge­recht zu ge­stalten:

  • Leistet einen Beitrag zur nach­halti­gen Ver­besse­rung der welt­weiten wirt­schaft­lichen, sozialen, öko­logi­schen und po­li­ti­schen Verhält­nisse
  • Be­kämpft Armut
  • Fördert Mensch­enrechte, Rechts­staat­lich­keit und Demokratie
  • Trägt zur Präven­tion von Krisen und gewalt­tätigen Konflikten bei
  • Fördert eine sozial ge­rechte, öko­logisch trag­fähige und nach­haltige Gestaltung der Globali­sierung

Der Beitrag der Swiss Doctors

Swiss Doctors ist eine ärzt­liche Hilfs­organisation, die den Ansatz der Ent­wick­lungs­zusammen­arbeit ver­folgt: Nach dem Grund­prin­zip „Hilfe zur Selbst­hilfe“ schulen und be­raten unsere ehren­amt­lichen Ärztinnen und Ärzte unsere lo­kalen Mit­ar­bei­ten­den und Partner vor Ort. Das Ziel der Swiss Doctors ist es, die medi­zini­schen Be­din­gun­gen vor Ort nach­haltig zu ver­bessern. Die Aus­bildung von ein­heimi­schem Personal und die Auf­klärung zu Gesund­heits­prävention und Vor­beugung von Krank­heiten sind wichtige Kompo­nenten der Arbeit. Die Swiss Doctors arbeiten eng mit ihren Partnern Austrian Doctors und German Doctors zusammen.

Auf der philippinischen Insel Luzon haben wir mehr als 300 Frauen als Health Worker ausgebildet.

Die Health Worker sind so gut geschult, dass sie die basismedizinische Versorgung in den Dörfern selbstständig übernehmen können.

In allen Projekten legen wir großen Wert darauf, lokale Mitarbeitende vor Ort zu schulen, um langfristig eine medizinische Versorgung zu sichern.

Unsere medizinischen Projekte beinhalten meist auch soziale Komponenten oder präventive Maßnahmen wie Programme für junge Familien in Bangladesch.

In unserem Ernährungszentrum in Nairobi lernen junge Mütter beispielsweise, wie man aus regionalen Zutaten einen nahrhaften Brei herstellt.

In Kooperation mit unseren lokalen Partnern unterstützen wir auch einkommensschaffende Maßnahmen, damit Frauen auf eigenen Beinen stehen können.

Wie läuft die Ent­wick­lungs­arbeit der Swiss Doctors ab?

Jedes unserer Projekte ist lang­fristig aus­ge­richtet. Das bedeutet: Schon bei der Projekt­planung denken wir darüber nach, wie wir unsere Partner und die lokalen Strukturen vor Ort so weit stärken können, dass die Gesund­heits­ver­sorgung auch ohne Hilfe von außen gewähr­leistet ist. Die Auf­klärung von Patien­tinnen und Patien­ten spielt dabei eine ebenso große Rolle wie die Aus­bildung von Mit­ar­beiten­den unserer lokalen Partner­orga­nisationen oder des medi­zinischen Per­so­nals vor Ort.

Vier-Phasen-Modell

Jedes unserer Pro­jekte besteht aus vier Phasen, die nicht strikt nach­einander ablaufen, sondern ineinander­greifen.

  • Schulen: In der Schulungs­phase führen wir not­wendige fachlich-medizinische Trainings­maß­nahmen mit unseren lokalen Partnern durch, um das Gesund­heits­system vor Ort zu stärken. Einzelne Maß­nahmen stimmen wir jeder­zeit mit unseren Partnern ab.
  • Beraten: In dieser Phase unter­stützen wir unsere Partner beim Aufbau nicht-medizinischer Kompe­tenzen.
  • Über­geben: Jedes Projekt hat das Ziel, irgend­wann in lokale Hände über­geben zu werden. Nur so ist unsere Arbeit nach­haltig und ver­bessert lang­fristig die medi­zinische Ver­sor­gung vor Ort. Obwohl ein Projekt in lokale Hände über­geben wurde, sind wir häufig noch ein Partner mit Maß­nahmen der Phasen „Schulen“ und „Beraten“.
  • Wie genau wir vor Ort arbeiten und welche Werte und Ziele unsere Arbeit an­treiben, erfahren Sie in unseren Grundsätzen der Arbeit.

Jede Hilfe zählt

Beispiele der nach­halt­igen Ent­wick­lungs­zusammen­arbeit der Swiss Doctors

Luzon auf den Philippinen

Bevor die Swiss Doctors mit der „Rolling Clinic“ auf der phili­ppinischen Insel Luzon unter­wegs waren, war der nächste Arzt für die Menschen oftmals ein beschwer­licher, mehr­stündiger Fuß­marsch ent­fernt.

Kilifi in Kenia

In dem ländlich geprägten Kilifi haben schwangere Frauen dank unserer Arbeit zum ersten Mal die Möglichkeit, im Kreißsaal zu entbinden. Der weite Weg zum nächstgelegenen Krankenhaus war besonders Nachts auf dem Motorrad kaum möglich. Das war ein großes Problem, denn noch immer sterben viele Kinder bei Hausgeburten. Dank der Swiss Doctors können in Kilifi medi­zinische Fach­kräfte so gut ge­schult werden, dass sie perspektivisch selb­ständig die Ver­sorgung der Patien­tinnen und Pa­tien­ten über­nehmen.