Ärzte helfen weltweit
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Behandlung von HIV und Aids in Afrika
Behandlung von HIV und Aids in Afrika

Behandlung von HIV und Aids in Afrika

Weltweit sind rund 38 Millionen Menschen mit dem Humanen Immun­defizienz-Virus (HIV) infiziert, darunter mehr als 2 Millionen Kinder. Nach Schätzungen der Organisation UNAIDS sind bereits circa 39 Millionen Menschen an Aids verstorben. Das HI-Virus schwächt das Immun­system, wodurch der Körper sich gegen Krankheits­erreger nicht mehr wehren kann. Man spricht dann von einer Aids-Erkrankung (acquired immunodeficiency syndrome), die in den meisten Fällen tödlich endet. Lesen Sie hier, wie unsere Ärzte in Nairobi die Ausbreitung von HIV bekämpfen und Aids-Kranke in Afrika unterstützen.

HIV in Afrika bekämpfen

Entwicklungs­länder sind stark von HIV betroffen

Aids ist eine humanitäre Katastrophe mit massiven wirtschaftlichen Folgen. Die Krankheit ist gleich­zeitig Folge und Ursache von Armut. So auch in Afrika, wo Aids in besonders hohem Maße verbreitet ist. Die Zahl der Neuinfizierten lag im Jahr 2019 bei 1,7 Millionen, mehr als Zweidrittel der Neu­infizierten leben in Subsahara-Afrika. Alleine in Kenia sind mehr als 1,4 Millionen Menschen infiziert.

Aids ist in Afrika nach wie vor eine der größten gesell­schaftlichen Heraus­forderungen und Entwicklungs­hemmnisse. Obwohl die Sterberate bereits erheblich reduziert werden konnte, fallen der Epidemie nach wie vor Millionen Menschen zum Opfer. Viele Kinder bleiben als Waisen zurück oder haben sich selbst mit HIV infiziert. Im afrikanischen Teil südlich der Sahara leben fast 14 Millionen Aids-Waisen und 85 Millionen Infizierte sind jünger als 15 Jahre. Oftmals müssen sich Kinder um ihre erkrankten Eltern kümmern und landen nach deren Tod auf der Straße.

Warum verbreitet Aids sich vor allem in Entwicklungs­ländern?

Die Gründe für eine starke Ausbreitung des HI-Virus sind vor allem:

  • Armut
  • Mangelnde Prävention und Unwissen­heit
  • Prostitution und Gewalt gegen Frauen

Armut als Grund für die Verbreitung von Aids in Afrika

Armut erhöht das Risiko an Aids zu erkranken. Wer von der Hand in den Mund lebt, kann sich eine Verhütung mit Kondomen nicht leisten. Auch reicht das Geld oft nicht für einen HIV-Test, geschweige denn für eine Therapie. Zudem ist die medizinische Infrastruktur in weiten Teilen von Afrika nach wie vor sehr schlecht. Es fehlt vielerorts an Ärzten und medi­zinischen Einrichtungen bzw. die extrem Bedürftigen können sich eine ärztliche Behandlung nicht leisten.

Im Slum von Nairobi ist HIV verbreitet

Mangelnde Prävention und Unwissen

Viele Menschen infizieren sich auch mit dem HI-Virus, da die Aufklärung über Übertragung­swege und Konse­quenzen nur unzureichend ist. Hinzu kommt, dass viele Regierungen das Thema verschweigen und allgemein der Zugang zu Bildung unzureichend ist. Zudem verheimlichen viele Betroffene ihre Erkrankung aus Angst vor Stigmati­sierung – auch vor ihren Sexual­partnern, die sie dann anstecken, wodurch sich das Virus weiter ausbreitet.

Prostitution und Gewalt gegen Frauen

Ein weiterer Grund für die Ausbreitung von HIV/Aids ist, dass viele Frauen sich aufgrund ihrer bitteren Armut zur Prosti­tution gezwungen sehen. Mangels Verhütung durch Kondome infizieren sie sich auf diesem Wege und übertragen das Virus an viele weitere Freier. Gleichzeitig ist die Gewalt gegen Frauen hoch. Viele erkranken an Aids, weil sie von einem HIV-positiven Täter verge­waltigt werden.

Warme Mahlzeiten spenden

Mangel- und Unterernährung ist in allen unseren Projekten ein großes Problem. Um damit einhergehenden Folgeerkrankungen vorzubeugen, unterhalten wir auch Ernährungs­programme und versorgen gefährdete Patienten mit warmen Mahlzeiten – pro Person reichen in unseren afrikanischen Projekten dazu schon 18 Franken monatlich aus.

Einsatz gegen Aids in Afrika

Swiss Doctors e.V. ist als Hilfs­organisation im Kampf gegen HIV und Aids in Nairobi im Einsatz. Auch dort leistet er Hilfe für die Ärmsten der Armen. Im Mathare Valley-Slum, dem zweit­größten Slum in Nairobi (Schätzungen gehen von 430.000 Bewohnern aus, genaue Zahlen liegen nicht vor), hat der Verein in Kooperation mit den German Doctors das Baraka Medical Center gegründet. Täg­lich suchen mehr als 300 Patienten das Zentrum auf, die keinen Zu­gang zu ärzt­licher Hilfe hätten, wären nicht die Swiss Doctors vor Ort. Die Be­hand­lung ist für sie dank Spenden aus der Schweiz kosten­los. Die Einsatz­ärzte, die es sich zur Auf­gabe ge­macht haben, HIV und alle anderen Krank­heiten im Mathare Valley-Slum zu be­kämpfen, arbeiten unentgeltlich. Sie nutzen ihren Jahres­urlaub bzw. Zeiten des Ruhestands, um in Afrika den Armen helfen zu können.

Als Arzt helfen

Was tun die Swiss Doctors zur Bekämpfung von HIV?

Die Swiss Doctors kämpfen mit dem Baraka-Konzept gegen die Ausbreitung von HIV in Afrika. Das Baraka-Konzept zur Bekämpfung von HIV/Aids baut auf zwei Säulen auf:

1) Eine frei­willige Beratung und ein HIV-Test (VCT)
2) Ein umfassendes Betreuungs- und Behandlungs­angebot für HIV-Positive

In diesem Projekt arbeiten die Ärzte sehr eng mit einheimischen Mitarbeitern zusammen. Ihnen ist wichtig, ganzheitlich für die Bewohner Mathares da zu sein, weswegen das Gesundheits­programm durch ein Ernährungs­programm ergänzt wird.

VCT - Voluntary-Counselling and Testing

Aus Angst vor einem positiven Befund und sicher auch aus Sorge vor Stigmati­sierung ist die Hemmung, sich auf HIV testen zu lassen, sehr groß. Darum ist es nicht nur wichtig, einen Test anzu­bieten, sondern auch über diesen umfassend und mit der nötigen Sensi­bilität aufzuklären. Das VCT-Angebot richtet sich an:

  • Menschen mit HIV-Symptomen
  • Schwangere
  • Frauen mit Kinderwunsch
  • Patienten mit Geschlechts­krankheiten
  • Angehörige von HIV-Positiven

Eigens dafür ausge­bildete Mitarbeiter, sogenannte Counsellors, beraten mehr­mals in der Woche die Patienten im Gesund­heits­zentrum, und sie halten vor den Wartenden Vorträge darüber, warum ein HIV-Test wichtig ist. So konnte die Zahl der Menschen, die nach der Aufklärung mit einem Test einver­standen war, von 64 Prozent auf 98 Prozent gesteigert werden. Das ist ein riesen Erfolg! Denn erst nach einer verlässlichen Diagnose können HIV-Infizierte wirkungs­voll behandelt werden.

Ehrenamtlich im Kampf gegen HIV

„Im Sommer 2017 erlebte ich meinen ersten sechs­wöchigen Ein­satz. Mein Arbeits­platz war das Baraka Health Centre im Mathare Valley-Slum von Nairobi. In der zweiten Woche, die an­fängliche Un­sicherheit hatte sich gelegt und so etwas wie Routine trat ein, wurde ich mit einer Situation konfrontiert, die gut wieder­spiegelt, wie komplex die Situationen im Slum manch­mal sind und wie wichtig die Rolle unserer Ambulanz für die Menschen dort ist.“

Dr. Michael Klemt-Kropp
Einsatzarzt

Betreuungs- und Behandlungs­angebot

Schwer­punkt des von dem gemeinsam mit den German Doctors entwickelten Angebots für HIV-Infizierte bildet die medi­zinische Betreuung. Aktuell behandeln die Ärzte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und die lokalen Kräfte rund 1.800 HIV-positive Patienten. Neben der HIV-Behand­lung finden auch ein klinisches Screening auf Tuberkulose und regelmäßige Gewichts­kontrollen statt. So erhalten Menschen mit Unterernährung und Schwangere zusätzliche Nährstoffe. Weiterhin gibt es für Schwangere ein eigenes Programm, um zu verhindern, dass das Unge­borene bzw. der Säugling sich mit HIV infiziert.

Nach­haltige Hilfe

Den Swiss Doctors ist es bei ihren Einsätzen wichtig, nicht nur gesund­heitliche Hilfe zu leisten, sondern auch langfristige Perspektiven zu bieten. Um den positiven Umgang mit den Aids-Erkrankten zu fördern, wurden Selbsthilfe­gruppen gegründet. Zudem bietet der Verein sogenannte „Small Income Generating Activities“ an, also Kurse, in denen die Patienten zu geschäftlichen Aktivitäten angeleitet werden, zum Beispiel zur Herstellung von Seife und deren Verkauf. Weitere Kurse in dieser Richtung sind geplant, um die Menschen erwerbs­fähig zu machen und ihre Situation insgesamt zu verbessern - denn HIV/Aids zählt leider weiterhin zu den tödlichsten Krankheiten in Entwicklungsländern.

Weitere Behandlungs­schwerpunkte

Tuberkulose

Eine HIV-Infektion geht oft­mals mit einer lang­wierigen Er­krankung an Tuber­kulose einher. Hier mehr über dieses Krank­heits­­bild er­fahren.

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