Ärzte helfen weltweit
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Behandlung von Malaria
Behandlung von Malaria

Malaria – Eine Tropen­krankheit, die sich bekämpfen lässt

Jedes Jahr erkranken etwa 200 Millionen Personen an Malaria, was sie zur häufigsten Infektionskrankheit der Welt macht. Man geht davon aus, dass im Jahr 2004 die Todeszahl bei 1,8 Millionen Opfern lag. Der Kampf gegen Malaria ist eine Aufgabe, die sich die Swiss Doctors in ihren Projekten in Schwellen- und Entwicklungsländern zu eigen gemacht haben. Lesen Sie hier, wie die Ärzte aus der Schweiz den Malaria-Patienten Kenia helfen.

Malaria kurz erklärt

Bei Malaria denken Sie sicher sofort an Moskitos, aber sie sind nicht die Verursacher der Krank­heit, sondern lediglich die Über­träger. Die wichtigsten Fakten über Malaria erfahren Sie in diesem Video:

Welchen Formen von Malaria gibt es?

Malaria hat viele Namen: Sumpffieber, Wechselfieber, Marschenfieber, Febris intermittens oder Kaltes Fieber. Der Krankheitserreger (sog. Plasmodien) wird über den Stich einer weiblichen Mücke der Moskito-Gattung Anopheles übertragen und ist vor allem in den Tropen und Subtropen verbreitet, warum insbesondere die Menschen in Afrika und Asien von Malaria betroffen sind.

Besonders tückisch ist die Erkrankung in der Schwangerschaft, da es zu einer starken Vermehrung der Malariaparasiten in der Plazenta kommt und die Gefahr besteht, dass das ungeborene Kind infiziert wird.

Arten von Malaria

Man unterscheidet zwischen drei Arten der Malaria:

  • Malaria tropica (Plasmodium falciparum)
  • Malaria tertiana (Plasmodium vivax und ovale)
  • Malaria quartana (Plasmodium malariae)

Die Malaria tropica ist die schwerwiegendste Form und tritt in zwei Drittel der Fälle auf. Sie verursacht schwere Organ­komplikationen und führt ohne Behandlung zum Tode. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 20 Prozent. Dagegen verlaufen die Malaria tertiana und Malaria quartana zwar milder und über einen längeren Zeitraum, doch gerade bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann auch die Malaria tertiana zum Tode führen. Gefährdet sind demzufolge die extrem Bedürftigen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Vor allem in Kenia behandeln die Swiss Doctors viele Patienten mit Malaria.

Verlauf und Symptome der Malaria

Die Symptome der Malaria äußern sich frühestens sechs Tage nach der Infektion. Es kann aber auch Monate bis Jahre dauern, weswegen die Infektion nicht immer gleich erkannt wird. Zunächst erinnert das Krankheitsbild an eine Grippe. So kommt es zu Schüttelfrost und Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie manchmal Erbrechen und Durchfall. Hinzukommen können außerdem:

  • Schmerzen im rechten Oberbauch
  • Vergrößerung der Milz
  • Vergrößerung der Leber
  • Blutbildveränderungen

Besonders tückisch ist es, wenn Symptome auftreten, die nicht typisch für Malaria sind, wie etwa Mikro­zirkulations­störungen, Verwirrtheit oder Bewusst­losigkeit. Sie machen es besonders schwer, Malaria zu erkennen und entsprechend zu bekämpfen. Gerade bei der gefährlichen Malaria tropica kann es schon nach wenigen Tagen zu ernsthaften Komplikationen kommen (Störung der Lungenfunktion mit Atemnot, akutes Nierenversagen, Blutdruckabfall und Bewusstseinsstörungen), die unbehandelt zu Organversagen und damit zum Tod führen.

Malariabehandlung spenden

Malaria stellt eine große gesund­heitliche Gefahr dar. Kinder unter fünf Jahren und Schwangere sind durch eine Infektion besonders gefährdet – viele von ihnen sterben an den Folgen einer Malaria-Erkrankung. Dabei sind durch­schnittlich nur 30 Franken nötig, um die lebens­bedrohliche Krank­heit wirksam zu bekämpfen…

Wie lässt sich Malaria behandeln?

Malaria ist behandelbar, der Tod eines Patienten meist vermeidbar. Während Malaria tertina und Malaria quartana ambulant behandelt werden können, müssen Patienten mit Malaria tropica dringend auf eine Intensivstation, denn die Krankheit ist kompliziert. Sie kann mit Krampfanfällen, Atemschwäche, Nierenschwäche, Unterzuckerung – insbesondere bei Menschen, die an Unterernährung leiden – Schocksymptomen, schwerer Blutarmut und hoher Parasitendichte einhergehen. Deshalb ist eine Intensivbetreuung unverzichtbar.

Bekämpfung der Malaria tertina und Malaria quartana

Die Malaria tertina kann mit den Kombinationstabletten Artemether/Lumefantrin und Atovaquon/Proguanil, wobei diese Arzneistoffe für die Behandlung nicht offiziell zugelassen sind. Die Tabletten werden über drei Tage eingenommen, anschließend erfolgt noch zwei weitere Wochen die Behandlung mit Primaquin, um den Erreger in der Leber vollständig abzutöten.

Malaria quartana wird mit dem Wirkstoff Chloroquin behandelt, der eine antiparasitäre Wirkung hat. Hierzu müssen innerhalb von 48 Stunden vier Dosen des Medikaments eingenommen werden, um den Befall mit den Malariaparasiten vollständig zu bekämpfen.

Als Arzt helfen

Bekämpfung der Malaria tertina

Bei der Malaria tertina ist es sehr wichtig, dass der Patient in ein Krankenhaus kommt, was die Krankheit gerade in Regionen wie Nairobi und Kilfi so gefährlich macht, denn dort ist der Zugang zu medizinischen Einrichtungen meist unzureichend. Bei richtiger Behandlung wiederum ist auch diese komplizierte Form der Malaria heilbar. Patienten erhalten zur Therapie zunächst im Verlaufe von 72 Stunden mehrmals eine Injektion mit dem Arzneistoff Artesunat und anschließend eine Kombination aus den Präparaten Atovaquon/Proguanil, Artemether/Lumefantrin und Dihydroartemisinin/Piperaquin. Dabei kann es zu schweren Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen, Herzrhythmusstörungen und fieberhaften Reaktionen führen. Noch heftiger Fallen die Nebenwirkungen aus, wenn mangels Verfügbarkeit das Ersatzmedikament Chinin verabreicht werden muss. In diesem Fall kann es sogar zu inneren Blutungen und Gefäßentzündungen kommen, weswegen die Aufsicht durch Ärzte sehr wichtig ist.

Malaria behandeln

Warum sind vor allem Entwicklungs­länder von Malaria betroffen?

Am schlimmsten wütet die Krankheit in 30 afrikanischen und in fünf asiatischen Ländern. Allein in Afrika stirbt jede Minute ein Kind unter fünf Jahren an Malaria - eine der tödlichsten Krankheiten in Entwicklungsländern. Vor allem in Feucht- und Sumpfgebieten fühlt sich die Anophelesmücke, die die Krankheit überträgt, sehr wohl. Malaria ist aber auch in Ballungsräumen, vor allem in Slums, verbreitet. Dort findet die Mücke ideale Fortpflanzungsbedingungen in Pfützen und offenen Wasserstellen. Hinzu kommt, dass dort viele Menschen bereits an einem geschwächten Immunsystem leiden, zum Beispiel aufgrund von Unterernährung oder Aids, und somit besonders anfällig sind. Auch haben sie kein Geld, um sich Moskitonetze zu kaufen oder Repellents wie Mückenabwehrspray oder -lotion.

Der Kampf von Swiss Doctors gegen Malaria in Nairobi

Der Einsatz gegen Malaria in Nairobi: Nairobi selbst ist eigentlich kein klassisches Malaria-Gebiet. Die Stadt liegt zu hoch, als dass die Anopheles-Mücke sich hier wohlfühlen und verbreiten würde. Die Menschen, die in Nairobi an Malaria leiden, kommen meist von „up-county“. So nennen die Bewohner der kenianischen Hauptstadt die Tiefebenen des Landes. In der Regel haben sich die Erkrankten bei Verwandtenbesuchen in den tiefer gelegenen Landesteilen mit Malaria infiziert. Oft bricht die Krankheit nach der Rückkehr in die Großstadt aus, und die fiebernden Slumbewohner suchen dann das Gesundheitszentrum im Mathare Valley Slum auf. Stellen die ehrenamtlich tätigen Ärzte dort die Diagnose Malaria, behandeln sie die Patienten entsprechend; die Schwererkrankten weisen sie in ein Krankenhaus ein.

Dank der Spenden und dem Einsatz der ehrenamtlich tätigen Swiss Doctors können in Nairobi rund 65.000 Patienten jedes Jahr behandelt werden. Häufige Erkrankungen in Nairobi sind neben Malaria insbesondere auch Tuberkulose und HIV/Aids. Die jüngsten Slumbewohner leiden zudem oft an Unterernährung.

Lebensbedingungen im Slum von Nairobi verbessern

Ganzheitliche und nachhaltige Hilfe

Wie in allen Projekten der Swiss Doctors, geht es auch in Kenia nicht nur darum, die Malaria und andere Krankheiten zu bekämpfen, sondern vielmehr für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensverhältnisse der Bedürftigen zu sorgen und das Gesundheitssystem von innen heraus zu stärken. Deshalb werden z.B. Mütter in den Projekten zu gesundheits­relevanten Themen wie Hygiene, gesunde Ernährung und Familienplanung unterrichtet, und Swiss Doctors schulen einheimische Kräfte vor Ort in medizinischen Berufen.

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